Wechselatmung

Wochenimpuls 6:

Fällt Dir die Wechselatmung leicht oder schwer?

Fällt Dir die Wechselatmung schwer, dann könnte es daran liegen, dass Dein Geist sehr unruhig ist.

So erging es mir, als ich mit Yoga begann; sobald meine damalige Yogalehrerin die Wechselatmung ankündigte, spürte ich meine Aversion.
Bis ich erkannte, dass genau das meine Übung war, um meinen sehr aktiven und unruhigen Geist zu beruhigen und zu entspannen. Heute liebe ich die Wechselatmung; genieße die zarte und liebevolle Zeit mit mir SELBST; werde zunehmend ruhiger und zentrierter, gewinne mehr Bewusstheit und Klarheit.

Und so möchten wir Dich mit diesem Wochenimpuls einladen, die Wechselatmung lieben zu lernen.
Dazu hat Torsten eine Audio aufgenommen, um die Wechselatmung angeleitet zu üben.
Zusätzlich findest Du auch eine schriftliche Anleitung, wenn Du lieber in der Stille und in Deinem eigenen Atemrhythmus praktizieren möchtest.

Fakten:

Die Wechselatmung – Anuloma-viloma oder auch Nadi Shodhana ist eine der bekanntesten Atemübungen des Yoga.
Nadi Shodhana heißt wörtlich übersetzt – Reinigung der Nadis. Nadis sind Energiekanäle, die den ganzen Körper durchziehen und in denen die Lebensenergie Prana zirkuliert. Vergleichbar mit den Meridianen und dem Chi in der TCM.
Die gebräuchlichere Bezeichnung „Wechselatmung“ trifft den Sinn dieser Atemtechnik sehr gut, denn man schließt abwechselnd das linke und das rechte Nasenloch und atmet jeweils nur über eine Seite aus und ein.

Die Yogis verbinden die beiden Nasengänge mit unterschiedlichen Energien.
Rechts ist der Sonnenenergie zugeordnet und damit für Wärme, Aktivität, Intellekt und der männlichen Energie.
Links ist der Mondenergie zugeordnet und steht damit für Kühle, Ruhe und der weiblichen Energie.
Da wir fast nie ganz ausgeglichen zwischen diesen Polen der Energie sind, sind wir auch selten „in unserer Mitte“ und ganz wir selbst.
Die Wechselatmung soll unsere Energiekanäle von Blockarden befreien und unsere Energien ausgleichen.


Wirkung:
– Beruhigt den Geist
– Harmonisiert Energien
– Gleicht das Nervensystem aus
– Fördert Konzentration
– Hilft bei Spannungskopfschmerz
– Vorbereitung zur Meditation

Übung und Inspirationen:

Audio1: Wechselatmung mit 14 Sekunden Anhaltephase

Audio2: Wechselatmung mit 6 Sekunden Anhaltephase

Vorbereitung: Nase putzen oder spülen, entspannte Atmosphäre, Störquellen ausschalten.

  • Sitze aufrecht und bequem.
  • Linke Hand Chin Mudra: Daumen und Zeigefinger berühren sich.
  • Rechte Hand Vishnu Mudra: Beuge Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand, und strecke die drei anderen Finger.
  • Atme ruhig über beide Nasengänge ein. Schließe mit dem Daumen das rechte Nasenloch.
  • Atme links ein. // Schließe mit dem Ringfinger das linke Nasenloch und halte die Luft an, dann öffne rechts. Atme rechts aus und wieder ein, halte die Luft an und Atme links aus.
  • 3 – 5 Runden

Wenn Du merkst, dass der rechte Arm müde wird oder der Atem nicht ruhig fließt oder die Konzentration nachlässt, dann beende die Wechselatmung mit der linken Einatmung und atme über beide Nasenlöcher aus.

  • Verweile und spüre nach.

Nimm wahr wie dein Atem fließt und nimm wahr, ob sich dein Geist- und Gemütszustand verändert hat.

Atemrhythmus:
Einführung Anfänger: 1:1:2
Anfänger: 1:2:2
Mittelstufe: 2:8:4
Fortgeschritten: 4:16:8 und länger

Beachte:
– Fließender Atem!
– Geräuschlos Ein- und Ausatmen!
– Soll entspannend sein – nichts erzwingen!
– Kopf mittig
– Kopf, Nacken, Schulter, Arm entspannt

Finger – Mudras (Siegel):
Chin Mudra:
Aktiviert den unteren Atemraum (Bauchatmung). Hält den Geist wach und klar.
Vishnu Mudra:
Dient bei der Wechselatmung die Nasenlöcher mit Daumen und Ringfinger im Wechsel zu schließen.

Wir wünschen Euch ganz viel Freude beim Üben!

Hast Du Fragen oder Anregungen bitte sprich uns einfach an.

OM-Armung und beste Wünsche,

Kerstin und Torsten

Quellen: Inspiration-Anna Trökes, DAS GROSSE YOGA-BUCH

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